Jeder muss mal schlafen. Auch Mücken. Erfahre hier, zu welchen Zeiten Mücken ins Bett gehen, wie sie über den kalten Winter schaffen und warum männliche Mücken nie den Winter erleben.
Schlafen Mücken?
Ja, Mücken schlafen. Nur leider nicht immer zu den Zeiten, in denen wir auch schlafen. Die meisten Mücken sind tagsüber inaktiv und kommen erst in der Dämmerung oder Nachts hervor. Tagsüber ruhen oder schlafen sie.
Für ihren Schlaf in der Natur suchen Mücken sich geschützte Orte wie Baum- und Astlöcher, Bodenlöcher, hohle Baumstämme, Höhlen, Felsunterstände, Laub, Hecken, Gestrüpp oder Unkraut.
Auch in menschengemachten Bauten ziehen sich Mücken zum Schlafen zurück. Zum Beispiel in Kellerräume, Unterführungen, unter Brücken, in Regenrinnen, in Schränken, unter Möbeln und generell an dunklen, geschützten Orten.
Schlafende Mücken halten sich dort auf, wo sie ungestört sind.
In welcher Position schlafen Mücken?
Im Winter nehmen die weiblichen Mücken eine besondere Winterschlafposition ein. Dabei winkeln sie ihre Beine an und pressen ihren Körper so dicht wie möglich an die Oberfläche, auf der sie sitzen. Dadurch versuchen sie wahrscheinlich dessen Wärme aufzunehmen. Denn Mücken sind Kaltblüter und können keine eigene Körperwärme erzeugen.
Halten Mücken Winterschlaf?
Ja, manche Mückenarten halten Winterschlaf. Oder zumindest sowas ähnliches. Bei einigen Mückenarten verfallen die weiblichen Mücken, Eier und Mückenlarven im Winter in eine Kältestarre oder Winterstarre. Männliche Mücken hingegen überleben den Winter nicht. Sie sterben am Ende der Herbstes, kurz nachdem sie die Eier befruchtet haben.
Zu den Mückenarten die den Winter überleben, gehören Arten der Gattung Anopheles, Culiseta und Culex.
An warmen Wintertagen kann es vorkommen, dass die Mücken aus ihrer Winterruhe erwachen und ihr Versteck verlassen. Sobald die Temperaturen wieder fallen, kehren sie aber wieder an ihren geschützten Schlafplatz zurück und schlafen weiter bis zum Frühjahr.
Wann erwachen die Mücken wieder?
Wie erkennen die weiblichen Mücken, dass es an der Zeit ist aufzuwachen? Hier ist die Temperatur entscheidend. Klettert das Thermometer im Frühjahr auf über 8 Grad, erwachen die Mücken und Mückenlarven.
Wieso habe ich im Winter einen Mückenstich?
Auch im Winter ist man nicht grundsätzlich von Mücken gefeit. An warmen Wintertagen erwachen Mücken teilweise aus ihrer Kältestarre und machen sich auf die Suche nach Nahrung, sprich Blut. Diese brauchen sie, um den langen Winter zu überstehen.
Mücken, die an warmen Orten wie dem Keller überwintern, fallen sogar teilweise gar nicht in eine Kältestarre. Sie können dann auch im Winter auf Blutsuche gehen und für Mückenstiche sorgen.
Die Lebenserwartung einer Mücke ist aber so kurz, dass Mücken, die keinen Winterschlaf halten, den Winter meist nicht überleben.
Sterben Mücken im Winter?
Ja, viele Mückenarten sterben kurz vor dem Winter. Sie sichern vorher aber das Überleben ihrer Art, in dem sie im Herbst ihre Eier legen. Aus diesen schlüpfen dann im nächsten Frühling die neue Mücken-Generation.
Die Mücken-Eier können an gut geschützten Orten auch Temperaturen unter 0 Grad überleben. Im Schlammboden von Gewässern können die Eier bis zum warmen Frühjahr überleben.
Wie überleben Mücken Minustemperaturen?
Um auch bei Minusgraden nicht zu sterben, verliert die Mücke vor dem Winterschlaf so viel Körperflüssigkeit wie möglich. An der Stelle der Flüssigkeit bildet sie dann Zucker. Dieser wirkt dann als Frostschutzmittel und sichert das Überleben der Mücke im tiefsten Winter.
Zusätzlich fährt die Mücke ihren Organismus weitestgehend runter. Die Herzfrequenz nimmt ab und die Atmung verlangsamt sich. Durch die völlige Bewegungslosigkeit verbraucht die Mücke dann kaum noch Energie.
Sie zehrt dann von ihren Energiereserven, die sie im Sommer angelegt hat. Die Energie sammelt sie in Form von Fett und greift während der Winterruhe darauf zu.
Lassen sich schlafende Mücken besser fangen?
Wissenschaftler, die Stechmücken studieren wollten, haben die Erfahrung gemacht, dass Mücken einfacher einzufangen sind, wenn sie schlafen.
Zu dem Zweck haben die Wissenschaftler Holzkisten gebaut und diese in die Natur gestellt, um Mücken anzulocken. Platziert wurden diese Ruhekisten an schattigen, ruhigen Plätzen und an hellen, ungeschützten Orten.
Die Ruhekisten, die auf sonnigen Feldern und Gärten aufgestellt wurden, enthielten nur wenige schlafende Mücken. In schattigen Wäldern wurden die Kisten deutlich stärker von ruhenden Mücken bevölkert. Dabei wurden die Kisten bevorzugt, deren Öffnung Richtung Westen gezeigt hat. So warf die Morgensonne einen Schatten und die Mücken hatten es länger dunkel.
Schlafen verschiedene Mückenarten zu unterschiedlichen Zeiten?
Nachtaktive Mücken suchen sich ihren Schlafplatz, sobald die Morgendämmerung kommt. In den oben genannten Ruhekisten fanden Wissenschaftler in den frühen Morgenstunden eine stetig anwachsende Anzahl an ruhenden Mücken. Diese Anzahl blieb am Nachmittag konstant. Es kamen also ab einer bestimmten Uhrzeit keine weiteren Mücken hinzu.
Andere Mückenarten haben keinen so gleichmäßigen Schlafrhythmus. Sie jagen und schlafen sowohl am Tag als auch in der Nacht. Die Aedes aegypti z.B. war sowohl am Morgen als auch am späten Nachmittag aktiv und ruhte sich zwischendurch aus.
Die Asiatische Tigermücke ist eine der wenigen Mückenarten, die am Tag aktiv sind. Sie schlafen dann wie wir in der Nacht.
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