Mit einem Moskitonetz für den Kopf schützt du dein Gesicht, Hals und Nacken effektiv vor Mücken und anderem Ungeziefer. Ich habe die beliebtesten Kopfnetze gegen Mücken, Gnietzen und Co getestet.
Brauche ich ein Kopfnetz?
Ja, ein Kopfnetz ist einer der wichtigsten Anti Mücken Gegenstände in Regionen mit hohem Mückenaufkommen. Ob beim Angeln, auf Wanderungen in Schottland, an der Müritz und in Lappland oder auf Reisen in Malaria, Dengue- und Gelbfieber Risikogebieten: Kopfnetze schützen dich vor lästigen Mücken und anderen Insekten.
In allen Gebieten mit hohem Stechmücken-Vorkommen ist dieser Schutz empfehlenswert. Hier reicht es leider nicht immer aus, ein Mückenspray zu verwenden.
Auf dem Titelbild dieses Artikels bin ich übrigens zu sehen, wie ich mich im finnischen Lappland beim Holz sägen mit einem Kopfnetz vor den Mücken schütze. Ohne das Kopfnetz wäre dieser Wanderurlaub deutlich unentspannter gewesen.
Am Ende des Urlaubs offenbarte das Kopfnetz von der damaligen Hausmarke von Globetrotter jedoch Schwächen. So sah es nach mehreren Tagen Dauereinsatz aus:
Kopfnetz Test
Für den folgenden Test habe ich folgende Moskitonetze für den Kopf miteinander verglichen:
- Sea to Summit Ultra-Mesh
- Care Plus Headnet
- Seat to Summit Nano
- RSP Kopfnetz
- eBoot Kopfnetz
- Care Plus Headnet Pop-Up (inklusive Hut)
Die besten Kopfnetze gegen Gnitzen, Midges und Kriebelmücken
Bei den Kopfnetzen mit ultrafeinen Maschen kann man zu Sea to Summit oder Care Plus greifen. Beide bieten Kopfnetze an, die einen auch für kleinsten Insekten schützen. Ich habe mir beide Kopfnetze angeguckt.
Sea to Summit Kopfnetz
Gegen Gnitzen, Midges und Kriebelmücken hilft das Sea to Summit Ultra-Mesh Head Net. Es schützt mit seinem ultrafein gewebten Netz (787 MESH bzw. 310 Löcher pro cm²) auch vor kleinsten Insekten.
Das Ultra-Mesh Kopfnetz wiegt sehr leichte 22,6 Gramm mit und 18 Gramm ohne Transportbeutel. Die Verarbeitung von Netz und Transportbeutel ist sehr gut. Die Maschen sind sichtbar kleiner als bei den anderen Kopfnetzen, die ich getestet habe. Hier kommt keine Gnitze durch. Doch feine Maschen haben auch Nachteile.
Durch die eng gewebten Polyester-Maschen ist die Sicht deutlich eingeschränkter als bei Kopfnetzen mit größeren Maschen. Man kann aber immer noch problemlos durch das Netz gucken. Und wer in den Mückengebieten Schottlands und Australiens unterwegs ist, dürfte eine leicht eingeschränkte Sicht weniger schlimm finden, als ein undichtes Netz.
Ein schöner Nebeneffekt von den engen Maschen ist ihre Stabilität. Im Gegensatz zu den anderen Netzen, steht das Sea to Summit Ultra-Mesh fast von alleine. Ähnlich wie eine Käseglocke. Dadurch schmiegt sich das Netz nicht so an das Gesicht, sondern bleibt auf Abstand. Man könnte es also fast ohne Hut oder Mütze tragen. Ich empfehle trotzdem unter jedem Kopfnetz eine Kopfbedeckung zu tragen, damit das Netz genug Abstand zur Haut hat.
Links das Sea to Summit Nano, rechts das Sea to Summit Ultra Mesh, was fast von alleine steht.
Diesen Effekt sieht man auch auf folgendem Foto gut. Das Ultra Mesh Kopfnetz ist so stabil, dass es genug Abstand zum Gesicht hält.
Mit einer Kordel aus elastischem Gummiband und einer Klemme lässt sich der Eingang des Netzes gut an die Körperform anpassen.
Bei Dingen, die sich der Nähe des Gesichts aufhalten sollen, mache ich immer gerne eine Geruchsprobe. Da gibt es bei diesem Netz nix zu beanstanden.
Fazit: Das Sea to Summit Ultra-Mesh Kopfnetz ist meine Empfehlung für alle, die sich auch vor den aller kleinsten Insekten schützen wollen.
- Ultrafeine Maschen (787 MESH)
- Gute Verarbeitung
- Schützt auch vor kleinsten Insekten wie Gnitzen, Midges und Kriebelmücken
- Sehr stabil, hält viel Abstand zur Haut
- Ideal für Reisen nach Schottland oder Australien
- Geringes Gewicht (22,6 g)
- Inklusive Transportbeutel
- Weite mit elastischer Kordel und Klemme einstellbar
- Etwas teurer als andere Netze
- Durch die sehr engen Maschen ist die Sicht eingeschränkt
Care Plus Kopfnetz
Care Plus setzt in Sachen Maschenweite noch eins drauf. Gegen Gnitzen, Midges und Kriebelmücken schützt dich das Care Plus Headnet mit ultrafeinen 1010 MESH. Damit ist es das engmaschigste Netz in diesem Vergleich.
Das Ultra-Mesh Kopfnetz wiegt sehr leichte 35 Gramm mit und 29 Gramm ohne Transportbeutel. Also etwas mehr als das Sea to Summit Kopfnetz. Verarbeitung von Netz und Transportbeutel sind auch hier sehr gut.
Durch die extrem feinen Maschen kommt keine Gnitze durch. Dadurch ist aber auch hier die Sicht eingeschränkter als bei Kopfnetzen mit weiteren Maschen. Man kann aber immer noch problemlos durch das Netz gucken.
Das Care Plus Kopfnetz ist weicher als das Sea to Summit Kopfnetz. Dadurch ist der oben genannte Käseglocken-Effekt hier nicht vorhanden. Mit der richtigen Kopfbedeckung lässt sich das Netz aber gut auf Distanz zur Haut halten.
Wie auch beim Sea to Summit Netz kann man den Eingang mit einer Kordel und einer Klemme gut an die Körperform anpassen.
Als einziges Netz in diesem Vergleich punktet Care Plus mit einer anderen Farbe als schwarz. Die Care Plus Netze (Kopfnetz und PopUp Netz) sind in olivgrün gehalten.
Positiv
- Ultrafeine Maschen (1010 MESH)
- Gute Verarbeitung
- Schützt auch vor kleinsten Insekten wie Gnitzen, Midges und Kriebelmücken
- Ideal für Reisen nach Schottland oder Australien
- Geringes Gewicht (35 g)
- Inklusive Transportbeutel
- Weite mit elastischer Kordel und Klemme einstellbar
Negativ
- Etwas teurer als andere Netze
- Durch die sehr engen Maschen ist die Sicht eingeschränkt
Das leichteste und kompakteste Kopfnetz
Wenn es bei der Reiseausrüstung auf jedes Gramm ankommt, ist das Sea to Summit Nano Head Net die richtige Wahl. Es wiegt extrem leichte 12 Gramm mit und 9 g ohne den winzigen Transportbeutel. Trotzdem ist die Maschenweite dieses Polyester-Netzes mit 203 MESH (oder 80 Löcher pro cm²) fein genug, um vor Mücken und den meisten anderen Insekten zu schützen.
Die Verarbeitung des Kopfnetzes und Transportbeutels ist sehr gut. Trotzdem muss man bei so einem leichten und filigranen Kopfnetz bei der Handhabung etwas vorsichtiger sein. Durch den erstbesten Dornenbusch würde ich mit dem Nano Kopfnetz nicht unbedingt laufen.
Durch die Maschen lässt sich problemlos durch gucken. Es ist nur ein leichter Schleier vor den Augen erkennbar. Beim extrem engmaschigen Sea to Summit Ultra-Mesh sieht man zum Beispiel weniger gut.
Mit der Gummiband-Kordel und einer Klemme kann man das Netz leicht verstellen. Geruchstechnisch ist auch bei diesem Netz alles in Ordnung.
Da das Netz weich und anschmiegsam ist, sollte es nur in Kombination mit einer Kopfbedeckung getragen werden. Nur dann man genug Abstand zwischen Netz und Haut.
Positiv
- Feine Maschen (203 MESH)
- Bietet sehr gute Sicht
- Gute Verarbeitung
- Schützt vor Mücken und anderen Insekten
- Ideal für ultraleicht Wanderungen
- Extrem geringes Gewicht (12 g)
- Inklusive Transportbeutel
- Weite mit elastischer Kordel und Klemme einstellbar
Negativ
- Etwas teurer als andere Netze
- Durch die ultraleichte Bauart weniger robust
Fazit
Das Sea to Summit Nano Kopfnetz ist meine Empfehlung für alle, die gar nicht genug Gewicht einsparen können und sich trotzdem nicht von Mücken im Gesicht stechen lassen wollen.
Die Kopfnetze mit der besten Preis/Leistung
RSP Kopfnetz
Wer nicht aufs letzte Gramm achten muss, kann Geld sparen und zum RSP Kopfnetz greifen. Das RSP Netz wiegt 31 g mit bzw. 27 g ohne Transportbeutel und kostet ein paar Euro weniger als die Sea to Summit Netze.
Mit der Verarbeitung bin ich beim RSP Kopfnetz sehr zufrieden. Auf eine Klemme zum Verstellen der Weite verzichtet RSP. Durch das elastische Gummiband passt sich die Öffnung aber trotzdem gut an den Körper an.
Durch die 180 MESH weiten Maschen kann man sehr gut durchgucken. Für die schottischen Highlands ist diese Maschenweite eher ungeeignet, für die meisten anderen Reiseregionen reicht das aber locker als Mückenschutz.
Trage das Netz nach Möglichkeit in Kombination mit einer Kopfbedeckung, um das Netz auf Abstand zur Haut zu halten. Grundsätzlich ist das RSP Kopfnetz aber sehr stabil und schmiegt sich nicht dem Gesicht an. Bei der Geruchsprobe war auch hier alles in Ordnung. Das Polyester riecht neutral.
Positiv
- Feine Maschen (180 MESH)
- Bietet sehr gute Sicht
- Gute Verarbeitung
- Stabil, hält dadurch gut Abstand zur Haut
- Günstig
- Schützt vor Mücken und anderen Insekten
- Inklusive Transportbeutel
- Weite mit elastischer Kordel einstellbar
Negativ
- Etwas schwerer als die Sea to Summit Netze
- Keine Kordel zum Verstellen
Fazit
RSP bietet liefert ein gut verarbeitetes Polyester-Kopfnetz zu einem günstigen Preis.
eBoot Kopfnetz
Sehr günstig und gleichzeitig extrem leicht ist das eBoot Kopfnetz. Das eBoot Netz wiegt 18 g mit bzw. 14 g ohne Transportbeutel und kostet nur wenige Euro. Bei Amazon gibt es dieses Netz von diversen Marken, eBoot ist nur eine der Namensvarianten. Wahrscheinlich gibt es das Netz günstig bei chinesischen Großhändlern zu kaufen.
Die Verarbeitung ist angesichts des günstigen Preises okay. Das Netz ist sehr leicht und fühlt sich nicht ganz so robust an, wie andere Netze. Mir war es nicht möglich, die MESH-Zahl für dieses Netz in Erfahrung zu bringen. Die Amazon-Seite spricht von über 500 MESH. Das bezweifele ich aber. Im Vergleich mit den anderen Netzen tippe ich hier eher auf 180-200 MESH. Gegen schottische Midges würde ich mit diesem Netz also nicht antreten.
Trage auch dieses Netz mit einer Kopfbedeckung, um das Netz auf Abstand zur Haut zu halten. Bei der Geruchsprobe war alles in Ordnung.
Positiv
- Bietet sehr gute Sicht
- Sehr günstig
- Schützt vor Mücken und anderen Insekten
- Inklusive Transportbeutel
- Weite mit elastischer Kordel einstellbar
- Extrem leicht
Negativ
- Nicht besonders langlebig
Fazit
Extrem leicht und sehr günstig. Mit dem eBoot Kopfnetz macht man nicht viel falsch. Besonders langlebig ist es nicht, aber wer nur ab und zu ein Kopfnetz braucht und wenig Geld ausgeben möchte, kann hier zuschlagen.
Das beste Kopfnetz mit Hut
Auf Reisen hat man oft irgendeine Art von Hut oder Schirmmütze dabei. Hier kann man Kopfnetze wunderbar drüber legen. Wer keinen extra Hut mitschleppen will, kann zur 2in1 Lösung von Care Plus greifen.
Das Care Plus Pop-Up Head Net ist ein Hut mit integriertem Kopfnetz. Sobald man den Hut aus dem Transportbeutel holt, springt er von alleine auf. Den Hut wieder in den Beutel zu kriegen braucht anfangs ein paar Versuche, funktioniert dann aber ganz einfach. Das Prinzip ist das gleiche wie bei Quechua Wurfzelten.
Der Hut kann mit einem Kordelzug und einer Klemme eingestellt werden. So bleibt er auch bei Windstoßen auf dem Kopf. Das Netz selber hat keine Kordel, sondern nur einen Gummizug.
Die Maschenweite ist mit 1010 MESH extrem hoch, sogar noch höher als die vom Sea to Summit Ultra-Mesh. Das Netz ist das gleiche wie beim oben genannten Care Plus Headnet. Beide Netze schützen ausgezeichnet gegen Gnitzen und Co. Dabei leidet aber die Sicht. Durch die engen Maschen lässt es sich einfach nicht so gut durchgucken, wie durch weitere Maschen.
Inklusive Hut wiegt das Netz 159 g. Das ist ziemlich leicht, wenn man bedenkt, was Hüte und Schirmmützen so wiegen. Wenn man schon einen Hut auf der Reise dabei hat, könnte man aber auch ein normales Kopfnetz ohne eingebauten Hut verwenden.
Trotz integriertem Hut ist das Care Plus Pop-Up Head Net erstaunlich günstig.
Positiv
- Ultrafeine Maschen (1010 MESH)
- Schützt auch vor kleinsten Insekten wie Gnitzen, Midges und Kriebelmücken
- Gute Verarbeitung
- Günstig
- Hut gleich eingebaut
- Trotz Hut kompakt verpackbar
- Inklusive Transportbeutel
- Hut mit elastischer Kordel einstellbar
Negativ
- Durch den Hut das schwerste Kopfnetz (aber bei anderen Netzen sollte man auch einen Hut drunter tragen)
- Durch die feinen Maschen eingeschränkte Sicht
Fazit
Ein extrem feinmaschiges Netz, gute Verarbeitung, ein eingebauter Hut und trotzdem ein sehr günstiger Preis.
Welche Maschenweite (MESH) muss ein Kopfnetz haben?
Die richtige Maschenweite (meist in MESH angegeben) hängt vom Einsatzzweck ab. Je höher die MESH-Angabe, desto feinmaschiger und enger ist das Netz. Und je feinmaschiger das Netz, desto mehr Schutz hat man selbst vor den winzige Plagegeistern (Gnitzen, Midges, Kriebelmücken,…).
MESH steht für „mesh per square inch“, also „Maschen pro Quadratzoll“.
Enge Maschen schützen besser vor kleinen Insekten, schränken die Sicht aber mehr ein. Im Grunde kann man durch Kopfnetze ziemlich gut durchgucken. Aber je feiner die Maschen, desto deutlicher sieht man das Netz. Außerdem zirkuliert die Luft in engmaschigen Netzen schlechter.
Gegen Mücken reicht meist schon ein Netz ab 180 MESH. Gegen Gnitzen (No-See-Um), Kriebelmücken (Blackflies), schottische Midges, Zuckmücken und ähnlich kleine Insekten sollte man zu Netzen ab 700 MESH aufwärts greifen.
Welche Bereiche schützt ein Kopfnetz?
Kopfnetze schützen den gesamten Kopf, das Gesicht, den Hals, den Nacken und teilweise die Schultern. Dadurch kannst du auf den Einsatz von Mückensprays im Gesicht verzichten.
Wie trägt man ein Kopfnetz?
Kopfnetze dürfen auf keinen Fall auf den Hautstellen aufliegen, die es schützen soll. Du bist nur dann vollständig geschützt, wenn das Kopfnetz mindestens einen kleinen Abstand zur Haut hat. Das gilt im übrigen für alle Arten von Moskitonetzen. Am besten gelingt das mit einem Hut, über den das Kopfnetz gestülpt wird. Oder mit einem Hut, der bereits in Kopfnetz integriert hat.
Das untere Ende des Kopfnetzes darf nicht zu offen sein. Achte beim Kauf darauf, dass das Kopfnetz am Ausgang gut auf der Kleidung aufliegt und keine Mücken hineinschlüpfen lässt. Bei den meisten Modellen kannst du dies mit einer Kordel oder einem Gummizug einstellen.
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