Mückenstichallergie

Mückenstichallergie Symptome & Bilder | Ist die Allergie gefährlich?

Manche Menschen reagieren extremer auf Mückenstiche als andere. Kann das eine Mückenstichallergie sein? Erfahre hier, wie du Mückenstichallergien erkennst und behandelst. So wirst du die Schmerzen und das Jucken schnell wieder los.

Wie kommt es zur Mückenstichallergie?

Eine Mückenstichallergie bezeichnet eine übermäßige immunologische Reaktion auf einen Mückenstich. Dabei wird vor allem auf ein im Speichel von Stechmücken vorkommendes Protein reagiert. Das Protein stoppt Blutgerinnung und erschwert den Wundverschluss.

Dieses Protein (mitsamt einiger anderer Substanzen) wird von deinem Immunsystem als Fremdkörper identifiziert. Während es bei einem gewöhnlichen Verlauf eines Mückenstichs zu einer leichten Reaktion kommt (Rötung, leichte Entzündung oder Schwellung), kann eine Allergie gänzlich anders wirken und unter Umständen sehr gefährlich werden.

Meistens Entzündung statt Mückenstich Allergie

Nicht jeder entzündete Mückenstich hat eine Allergie als Grund. Meist handelt es sich einfach um einen entzündeten Mückenstich.

Mückenstichallergie Symptome

Im Grunde ist jede Reaktion auf einen Insektenstich eine allergische Reaktion. Der Insektenstich bedeutet für den Körper einen Gift- oder Fremdkörperkontakt. Bei den meisten Menschen ist dies völlig harmlos und klingt binnen Stunden oder Tagen ab.

Bei einigen Menschen führt ein Mückenstich jedoch zu heftigeren Reaktionen. Die Symptome verraten dir, ob deine Reaktion auf einen Mückenstich gewöhnlich ist oder ob du eine Mückenstichallergie hast.

Symptome eines gewöhnlichen Mückenstichs

Bei einem gewöhnlichen Mückenstich schwillt deine leicht Haut an und rötet sich.

Es kommt zum unangenehmen Juckreiz. Der Juckreiz fängt meist kurz nach dem Stich an und kommt im weiteren Verlauf einige Male zurück. Die Symptome überschreiten kein bedrohliches Maß.

Nach wenigen Tagen ist von gewöhnlichen Mückenstichen nichts mehr zu sehen und spüren.

Symptome einer Mückenstichallergie

  • Schwindel
  • Kreislaufprobleme
  • Übelkeit und Magen-Darm-Probleme
  • Atemprobleme (vor allem bei Stichen im Mund- und Halsbereich)
  • Fieber
  • Schwerwiegende Hautveränderungen (Quaddeln und Schwellungen)

Als erste Reaktion zeigen sich stärkere Veränderungen des Hautbildes und es kommt zu einer Quaddel (einer knötchenartigen Schwellung) an der Einstichstelle.

Im schlimmen Fall breiten sich die Quaddeln aus und führen zu einer starken Schwellungen. Diese Quaddeln und Schwellungen jucken, sind taub oder schmerzen.

Mückenstichallergie Auge
Geschwollenes Auge als Reaktion auf Mückenstichallergie (© rufar / Adobe Stock)

Knotige Verhärtung | Die Papel

Geht die Schwellung zurück, kann mitunter eine Verhärtung an der Einstichstelle bestehen bleiben. Diese Verhärtung nennt man Papel.

Papeln sind nicht grundsätzlich die Folge von Mückenstichallergien, sondern allgemein von geschwollenen Mückenstichen.

Mückenstich Papel
Von M. Sand, D. Sand, C. Thrandorf, V. Paech, P. Altmeyer, F. G. Bechara – M. Sand, D. Sand, C. Thrandorf, V. Paech, P. Altmeyer, F. G. Bechara: Cutaneous lesions of the nose. In: Head & face medicine Band 6, 2010, S. 7, ISSN 1746-160X. doi:10.1186/1746-160X-6-7. PMID 20525327.. (Review). Open Access, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15549820

Papeln (auch als Knötchen bekannt) entstehen im Anschluss an ca. 50% der geschwollenen Mückenstiche. Es dauert ungefähr 24 Stunden bis sich die Papel vollständig gebildet hat.

Papeln sind erbsengroße, knotige Verhärtungen der Haut. Sie sind die Folge der körpereigenen Abwehr auf die im Mückenspeichel enthaltenen Proteine.

Nicht nur Mückenstiche können für Papeln verantwortlich sein, sondern Insektenstiche generell.

Aber auch wenn Papeln unschön anzusehen sind, braucht man keine Sorge zu haben. Innerhalb weniger Tage verschwinden auch Papeln ganz von alleine. Narben oder andere Hautveränderungen bleiben nicht zurück.

Ablauf einer allergischen Reaktion

Eine allergische Reaktion basiert auf dem körpereigenem Histamin. Dieser Stoff wird ausgeschüttet, sobald dein Immunsystem einen Fremdkörper (in dem Falle das Protein der Mücke) identifiziert hat.

Das Histamin veranlasst deinen Körper dann zu, eine Reaktion in Gang zu setzen, die unter anderem aus Entzündungsprozessen besteht. Je stärker die Ausschüttung des Histamins erfolgt, desto stärker ist auch die Reaktion.

Histaminblocker bei Mückenstichen

Eine Mückenallergie lässt sich mit Histaminblockern abdämpfen. Diese Mittel verringern die verringern die Ausschüttung von Histamin. Dadurch kommt es zu weniger heftigen oder gar keinen Reaktionen. Dein Immunsystem lässt sich damit also betäuben.

Histaminblocker sind verschreibungspflichtig und ihr Einsatz sollte mit einem Arzt besprochen werden.

Wann mit Mückenstichallergie zum Arzt?

Die schlimmste allergische Reaktion auf einen Mückenstich ist ein anaphylaktischer Schock, welcher in der Regel einen Kreislaufkollaps und Schäden an den Organen bedeuten kann.

Bei einem anaphylaktischer Schock muss ein Arzt aufgesucht werden!

Symptome eines anaphylaktischen Schocks

  • Schwindelgefühle und Kreislaufkollaps
  • Hitzewallungen
  • Frösteln und kalte Haut
  • Schweißausbrüche
  • Atemprobleme durch Schwellungen an Hals, Mund, Lippen und Zunge
  • Quaddeln und gerötete Haut
  • Hoher Puls

Aber: Mückenstiche führen bei den wenigsten Menschen zu einem schweren anaphylaktischen Schock. Bei einer Wespengiftallergie ist dies beispielsweise viel wahrscheinlicher.

Wenn du auf Mückenstiche gewöhnlich reagierst, also mit einer kleinen Schwellung und Juckreiz, musst du dir keine Sorgen machen. Dein Körper scheint Mückenstiche gut zu vertragen. Eine Gefahr besteht höchstens, wenn du hypersensibel wirst, du also zu oft und zu viel gestochen wirst.

Wie behandeln Ärzte Mückenstichallergien?

Mückenstichallergien werden vom Arzt meist mit Antibiotika, Antihistaminikum oder Hydrocortison behandelt.

Die Entscheidung des Mittels treffen dabei die Ärzte. Sie können am besten beurteilen, welche Behandlung die richtige ist.

Im Zweifel bei heftigen Reaktionen auf Mückenstiche also immer Arzt aufsuchen.

Mückenstichallergie bei Kindern

Eine Mückenstichallergie kann auch bei Kindern heftige Reaktionen auf Mückenstiche hervorrufen. Stark angeschwollene Mückenstiche können teilweise bedrohlich aussehen.

Mückenstichallergie Kind
Kind mit stark geschwollenen Mückenstichen an den Augen (© Fotolia RAW / Adobe Stock)

Kinder und Babys neigen dazu stark an den Mückenstichen zu kratzen. Große Schwellungen und entzündete Mückenstiche sind die Folge.

Die beste erste Hilfe bei starken Reaktionen auf Mückenstiche bei Kindern und Babys ist kühlen. Wickele dazu einen Kühlakku oder Eiswürfel in ein dünnes Baumwolltuch und presse es auf die betroffenen Stellen. Pass aber auf die dünne Kinderhaut nicht zu lange zu kühlen, sonst kommt es zu Erfrierungen.

Bei heftigen Reaktionen auf Mückenstichen sollte, wie auch bei Erwachsenen, grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden.

Mückenstich Allergie | Nur selten gefährlich

Starke Reaktionen auf Mückenstiche sind zwar keine Ausnahme, aber in den allermeisten Fällen ungefährlich. Juckreiz, gerötete Haut und aufgekratzte Mückenstiche findet zwar jeder lästig, aber stellen den Körper vor keine große Herausforderung.

Gehe trotzdem nicht zu leichtfertig mit Mückenstichen um. Mückenstichallergien sind selten, aber sie existieren.

Mückenstichallergie vorbeugen

Auf mueckenguru.de stelle ich dir viele Möglichkeiten vor, mit denen du die meisten Mückenstiche vermeiden kannst.

Doch trotz allem, lässt sich nicht jeder Mückenstich mit vorbeugenden Maßnahmen vermeiden. Auch lange Ärmel, dichte Hosen, Moskitonetze und Sprays können nicht zu 100% einzelne Eindringlinge abwehren. Doch es gibt genügend Möglichkeiten, wie du einen Mückenstich richtig behandeln kannst.

Folgende Mückenguru-Artikel helfen dir, Mückenstiche zu verhindern:

Mückenspray Test 2019 | Top 9 Mückensprays im großen Vergleich

Mückenschutz Kleidung | Top Stichsichere Kleidung + Kaufberatung

Moskitonetz für das Bett | Ultimative Kaufberatung (Update 2019)

Cortison bei Mückenstichallergie

Hydrocortison (fälschlicherweise manchmal Cortison genannt) ist ein Entzündungshemmer und kann auch bei starken Mückenstichallergien zum Einsatz kommen. Es ist in Salben und Tabletten enthalten.

Grund für die heftige Reaktion des Körpers auf den Mückenstich, ist das vom Körper ausgeschüttete Histamin. Durch das Hydrocortison wird das Immunsystem des Körpers gebremst und die Histaminausschüttung verringert.

Vor allem bei vielen Stichen helfen Hydrocortisontabletten oder -salben, die Beschwerden schnell zu lindern.

Wichtig: Hydrocortison bei einer Mückenstichallergie höchstens niedrig dosiertes einsetzen. Der Behandlungszeitraum sollte so kurz wie möglich gehalten werden. Vor Behandlungsbeginn unbedingt einen Arzt konsultieren.

Mückenstichallergie Behandlung

Beachte folgende Tipps, wenn du eine Mückenstichallergie hast.

Nicht kratzen!

An allererster Stelle: nicht kratzen! Gerade Kindern und Babys fällt dies schwer, aber Kratzen behindert die Heilung enorm.

Jedoch behindert das Kratzen die Heilung enorm. Keime und Bakterien können dadurch in die offene Wunde gelangen und die Entzündung noch verschlimmern.

Mückenstich kühlen

Eine starke Schwellung muss gekühlt werden. Zum Beispiel durch kaltes Wasser, Inhalt aus der Gefriertruhe, kühlende Salben oder Spucke.

Die betroffene Stelle solltest du ruhig halten, um sie nicht unnötig zu belasten und den Blutfluss zu beruhigen. Ein kühler Wickel hilft hier.

Salben und Cremes

Salben und Cremes können den Juckreiz lindern und starken allergischen Reaktionen vorbeugen. Die darin enthaltenen Histaminblocker und Antiallergika entschärfen die weitere allergische Reaktion.

Die Behandlung kann auch mit Hausmitteln oder Stichheilern erfolgen.

Sollte die starke Schwellung nicht binnen weniger Tage zurückgehen, solltest du zum Arzt gehen. Dies ist ein Zeichen dafür, dass dein Körper sehr stark auf den Mückenstich reagiert.

Antiallergikum gegen Mückenstichallergie

Die meisten Histaminblocker sind verschreibungspflichtig. Es gibt jedoch auch zahlreiche Produkte, die du in der Apotheke um die Ecke oder über Online-Apotheken erwerben kannst. Eins der beliebtesten Mittel, um allergischen Reaktionen auf Mückenstiche abzudämpfen, ist das Antiallergikum Fenistil.

Es gibt Fenistil in verschiedenen Ausführungen. Fenistil Gel, Fenistil Tropfen, Fenistil Dragees und Fenistil Kühl-Roll-On. So kannst du deine bevorzugte Behandlungsart leicht selber wählen.

Die kleinen Packungen sind praktisch für unterwegs. Wenn du die Packungen im Kühlschrank lagerst, hilft der kühlende Effekt noch zusätzlich. Fenistil Tropfen und Fenistil Dragees haben eine leicht einschläfernde Wirkung. Das solltest du vor der Einnahme beachten.

Lies dir, wie bei jedem Medikament, vor der Einnahme aufmerksam die Packungsbeilage durch und hol dir zusätzlich eine Beratung bei deinem Apotheker.

Fenistil Gel

Fenistil Gel ist ein Antiallergikum und lindert wunderbar Juckreiz bei Mückenstichen, aber auch bei anderen Insektenstichen, Hauterkrankungen, leichten Verbrennungen und Sonnenbrand.

Antihistaminika bei Mückenstichallergie

Dm Gegensatz zu Histaminblockern, sind Antihistaminika nicht verschreibungspflichtig. Sie lindern Allergie-Beschwerden nicht nur bei Heuschnupfen, sondern auch bei einer allergischen Reaktion auf Mückenstiche.

Antihistaminika helfen bei Juckreiz, Quaddeln und Rötungen der Haut.

Lies dir, wie bei jedem Medikament, vor der Einnahme aufmerksam die Packungsbeilage durch und hol dir zusätzlich eine Beratung bei deinem Apotheker.

Lorano akut

Lorano akut lindert schnell den Juckreiz von Mückenstichen und anderen Allergien. Es wirkt dabei langanhaltend und abschwellend.

Mückenstichallergie in Allergiepass schreiben

Auch wenn starke allergische Mückenstichallergie sehr selten sind: Falls dir bekannt ist, dass du extrem auf Mückenstiche reagierst, leg dir einen Allergiepass zu und trage ihn im Portmonee bei dir. So wissen Ersthelfer und Ärzte besser Bescheid, solltest du eine heftige Reaktion auf Mückenstiche haben.

Beachte dabei, dass es keinen einheitlichen, verbindlichen Standard für den Allergiepass gibt. Es gibt ihn in verschiedenen Farben und Formen.

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