Mückenstich entzündet

Mückenstich entzündet | Ab wann wird es gefährlich?

Fast jeder hat sich schon Mückenstiche aufgekratzt, oft mit schmerzhaften Folgen. Was kannst du tun, wenn sich der Mückenstich entzündet hat?

Warum entzünden sich Mückenstiche?

Ein Mückenstich hat die nervige Eigenschaft, einige Tage kräftig zu jucken. Bewusst oder unbewusst fängst du an, dich an der Stelle des Einstichs zu Kratzen. Dadurch kann es schnell passieren, dass aus einem kleinen Mückenstich eine größere nässende Wunde wird.

In vielen Fällen entsteht eine größere Schwellung, die eine optimale Angriffsfläche für klassische Wundkeime wie zum Beispiel Streptokokken bietet. Und Streptokokken gibt es an den Händen und Fingern sehr viele.

Umso mehr du am Mückenstich kratzt, umso mehr läufst du Gefahr, dass sich die Einstichstelle entzündet und viele Keime in die Wunde eindringen. Der Körper produziert als Abwehrreaktion Sekrete, die die Erregen stoppen sollen. Ansonsten könnte es schnell passieren, dass die Erreger komplett ins System eindringen.

Wie erkenne ich entzündete Mückenstiche?

Entzündete Mückenstiche können nicht nur für Allergiker, Babys und ältere Menschen gefährlich werden.

Entzündungen erkennst du an folgenden Symptomen:

  • Hitzegefühl
  • Rötungen
  • Hautausschlag
  • Starke ziehende Schmerzen
  • Eiterbildung an der Einstichstelle
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Starke Schwellungen

Wenn Beschwerden auftreten, solltest du zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen. Der Arzt kann je nach Art und Schwere der Entzündung entscheiden, welche Therapie am besten geeignet ist. Häufig ist es für Betroffene sehr schwierig, zwischen einer fortschreitenden Entzündung und einer allergischen Reaktion zu unterscheiden.

Ein Betroffener, der von Haus aus bereits unter vielen Allergien leidet, kann auf Insektenstiche eine deutlich schlimmere Reaktion zeigen. Im schlimmsten, aber auch sehr seltenen Fall, kann ein einfacher Mückenstich zu einem anaphylaktischen Schock führen.

Bei jedem Mückenstich gelangt etwas Speichel der Mücke in die Einstichstelle. Auf der einen Seite wird dadurch das Gewebe betäubt, sodass der direkte Einstich vom Betroffenen gar nicht direkt bemerkt wird. Andererseits sorgt das Mückengift dafür, dass die Blutgerinnung an der betroffenen Stelle gehemmt wird.

Viele Menschen reagieren kurz nach dem Stich mit einer kleinen allergischen Reaktion. Hierbei wird vermehrt das körpereigene Histamin ausgeschüttet. Dieser Botenstoff wird immer dann aktiv, wenn ein körperfremder Stoff abgebaut werden muss. Eine negative Eigenschaft des Histamins ist die typische Schwellung eines Mückenstichs.

Das solltest du bei Mückenstichen auf keinen Fall tun!

Nicht kratzen

Auch wenn es schwer fällt. Kratzen bietet erstens nur kurzzeitig Linderung und schadet zweitens deiner Haut. Häufig können hierdurch Keime in die Wunde eindringen, die im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung zur Folge haben können. Viel besser ist es, wenn du die Stelle gründlich desinfizierst.

Eiter nicht ausdrücken

Hat sich bereits Eiter in der Wunde gebildet? Das ist grundsätzlich erstmal nicht schlimm. Eiter ist eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers auf eine Infektion. Sie zeigt, dass der Körper die Entzündung bekämpft. Drücke daher nicht am Eiter rum, er könnte sonst die Entzündung in tiefere Gewebeschichten eindringen.

Behandle eitrige Wunden daher nur mit medizinischen Alkohol und Desinfektionsmitteln. Zugsalben können helfen, den Entzündungsherd an die Hautoberfläche zu ziehen und schneller heilen zu lassen.

Größere eitrige Wunden muss ein Arzt behandeln.

Keine Schmerzmittel verwenden

Verzichte auf Schmerzmittel. Diese sind bei Mückenstichen nicht sehr hilfreich, denn ihre Wirkung ist eher großflächig. Für einen kleinen Stich sind sie ungeeignet.

Entzündete Mückenstiche behandeln

Du hast zu viel gekratzt und der Mückenstich hat sich entzündet. Wie behandelst du den entzündeten Mückenstich jetzt am besten?

Wenn das Jucken unerträglich wird, trage eine entzündungshemmende, kühlende Salbe auf. Du kannst zum Beispiel Fenistil oder eine Zugsalbe verwenden.

Zugsalbe bei entzündeten Mückenstichen

Eine Zugsalbe wird immer dann verwendet, wenn die Entzündung aus der Haut gezogen wird. Zugsalben sind gut verträglich und in jeder Apotheke erhältlich.

Ein kleiner Nachteil von Zugsalben ist, dass sie etwas streng riechen. Da sie beim Auftragen das nässende Sekret der Entzündung binden, kann es passieren, dass sich hässliche Flecken auf den Kleidungsstücken bilden. Verwende Zugsalben daher am besten auf freien Hautstellen oder wenn die Kleidung nicht empfindlich ist. Bei kleinen Stellen kann die eingecremte Stelle auch mit einem Pflaster abgedeckt werden. Das Pflaster bietet einen guten Nebeneffekt. Es verhindert das Kratzen, wenn die entsprechende Stelle wieder zu jucken anfängt.

Betaisodona Salbe ist eine Zugsalbe zur Desinfektion von geschädigter Haut, wie zum Beispiel bei aufgekratzten Mückenstichen.

Fenistil bei entzündeten Mückenstichen

Fenistil dagegen sorgt für eine schnellere Heilung und unterdrückt das unangenehme Jucken. Es gibt Fenistil als Cremes, Gels und Tabletten.

Fenistil Gel ist ein Antiallergikum und lindert wunderbar Juckreiz bei entzündeten Mückenstichen, aber auch bei anderen Insektenstichen, Hauterkrankungen, leichten Verbrennungen und Sonnenbrand.

Fenistil Kühl Roll-On ist sehr klein und passt in jede Hosentasche. Durch die Kugel kann das Mittel punktgenau aufgetragen werden, ohne Reibung und ohne dass du die betroffene Haut berühren musst.

Die Flüssigkeit ist natürlich kühlend und lindert schnell den Juckreiz von entzündeten Mückenstichen und sogar Sonnenbrand. Die Flüssigkeit ist frei von Alkohol, Farbstoffen und Parfümstoffen. Der Kühl Roll-On ist für Kinder und Erwachsene geeignet.

Hausmittel gegen Mückenstiche

Neben den Salben können auch Hausmittel sehr hilfreich sein, wenn sich ein Mückenstich entzündet hat. Das wohl bekannteste Hausmittel gegen Mückenstiche ist kühlen. Ein Kühlbeutel sollte nach Entdecken des Mückenstichs auf die entsprechende Stelle aufgelegt werden. Das lindert den Juckreiz.

Ist das Jucken trotz Kühlung zu stark, kann bei Bedarf eine Zwiebel sehr hilfreich sein. Hierbei wird eine frische Zwiebel aufgeschnitten und auf die Einstichstelle gelegt. Dadurch können Entzündungen rechtzeitig vermieden werden.

Alternativ können aber auch Kartoffeln oder Wasser-Essig Umschläge verwendet werden.

Eine besonders gute Wirkung kann auch mit dem Saft der Aloe-Vera Pflanze oder den Blättern des Spitzwegerichs erzielt werden.

Zwiebel
Kartoffel
Aloe Vera

Mesotherapie | Vitamin B1 Impfung als Mückenschutz?

Viele Allergien kann man durch eine Hyposensibilisierung behandeln. Das ist eine Therapie, bei der das eigene Immunsystem langsam an die allergieauslösenden Stoffe gewöhnt wird. Dadurch wird die Intensität einer Allergie auf Dauer gelindert. Hyposensibilisierung gibt es zum Beispiel gegen Wespen- und Bienenstiche.

Die zurzeit einzige bekannte Impfung gegen Mückenstiche ist die Mesotherapie. Dabei spritzt der Hautarzt an drei verschiedenen Körperstellen kleine Portionen Vitamin B1 in die Haut. In die Nasenfalte, sowie vor und hinter das Ohr. Dadurch riecht man für einige Wochen dezent süßlich. Die verabreichte Dosis ist dabei aber so gering, dass sie von Menschen nicht wahrnehmbar ist. Mücken hingegen werden von dem Duft abgeschreckt und bleiben fern.

Aber man sollte sich nicht zu viel Hoffnung machen. Erstens ist die Vitamin B1 Dosis bereits nach ungefähr 6 Wochen abgebaut und der Schutz damit dahin. Und zweitens gibt es bislang keine wissenschaftlichen Studien, die den Mückenschutz-Effekt der Mesotherapie bestätigen.

Daher meine Tipps an Allergiker. Schützt euch mit anderen bewährten Methoden vor Mückenstichen. Moskitonetze, Mückenschutz-Kleidung und Mückensprays schützen richtig angewandt zuverlässig gegen Mücken.

Schütze dich durch richtige Vorsorge

Dieser Tipp bringt dir für dieses Mal nicht viel. Wahrscheinlich ließt du diesen Artikel, weil du gerade eine akute Mückenstichentzündung hat. Aber der nächste Mückenstich ist nie weit. Beachte daher einige Dinge, um in Zukunft entzündete Mückenstiche zu vermeiden. Viel besser als die Behandlung eines Mückenstichs ist nämlich die Vorsorge.

Mückenspray (Repellentien)

Verwende Mückensprays, um deine freien Hautstellen vor Mücken zu schützen. Welche Mückensprays empfehlenswert sind, erfährst du im Artikel Mückenspray Test | Die besten Mittel im Vergleich.

Empfehlenswert ist zum Beispiel Anti Brumm Naturel, welches dank natürlicher Wirkstoffe Mücken fern hält. Es schützt bis zu 6 Stunden und ist bei sparsamer Verwendung bereits für Kinder ab 1 Jahr geeignet. Durch den natürlichen Wirkstoff Citriodiol, ist Anti Brumm Naturel hautverträglich und hat einen angenehmen, zitronigen Duft.

Mückenschutz-Kleidung

Ein zweiter wirkungsvoller Schutz, ist die richtige Kleidung. Lang und hell sind dabei zwei Stichworte. Aber es gibt noch mehr zu beachten. Mehr dazu erfährst du im Mückenschutz-Kleidung Artikel.

NOBITE Kleidung hilft dir deine Kleidung ohne teure Neuanschaffungen mückensicher zu machen. Mit diesem Imprägnierungssprays verhinderst du für einen gewissen Zeitraum effektiv Mückenstiche durch die Kleidung. Lies dir dazu den Artikel NOBITE Kleidung im Test | So machst du deine Kleidung mückensicher durch.

Moskitonetze

Mit Moskitonetzen kommen Mücken gar nicht erst in die Nähe deiner Haut. Im Artikel Moskitonetz für deine Reise Test | Große Kaufberatung erfährst du alles über Moskitonetze und deren Eigenschaften.

Deinen Kopf schützt du am Besten mit einem Kopfnetz. Dadurch kannst du auf Mückenschutzmittel im Gesicht verzichten.

Empfehlenswert ist zum Beispiel das Sea to Summit Kopfnetz. Es schützt mit einem sehr fein gewebten Netz vor Mücken, lässt sich Dank des Kordelzugs leicht anpassen und wiegt nur 30g.

Weitere Artikel findest du im Kopfnetz Artikel von Mückenguru.

Kommentare

Eine Antwort zu „Mückenstich entzündet | Ab wann wird es gefährlich?“

  1. Avatar von Tim

    Super Artikel, hat mir direkt geholfen die Entzündung abklingen zu lassen. Schlimm dieses Jahr mit den Biestern!

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